Anlaß
der Gründung war die großzügige Spende des Wallenhauseners
Paul Walter. Er erwarb das damalige, zum Kauf stehende Lagerhaus
und machte es den Vereinen aus Wallenhausen zum Geschenk.
Mit vereinten Kräften wurde noch 1988 mit dem Um- und Ausbau
begonnen. Am 1. Mai 1989 war es dann soweit, die Dorfgemeinschaft
feierte ihr erstes Fest in der Halle. Am 23. Juni 1990 wurde das
ehemalige Lagerhaus eingeweiht und auf den Namen "Paul-Walter-Halle"
getauft. Der Sponsor Paul Walter feierte an diesem Tag zugleich
seinen 75.Geburtstag und wurde zum Ehrenmitglied der Dorfgemeinschaft
ernannt. Seither wurden in der Halle viele Feierlichkeiten abgehalten.
Von Vereinsfesten, Jubiläumsfeiern, Dorffesten, Weinfesten,
Pfarrfesten bis hin zu den alljährlichen Maifeiern.
Nachdem
1991 das Gasthaus Bürgerstuben verkauft wurde und somit nicht
mehr als gemeinsamer Treffpunkt für die Vereine dienen konnte,
kamen im Laufe der Jahre immer mehr Stimmen auf, die wieder einen
solchen Treffpunkt forderten. Auf der Jahreshauptversammlung der
Dorfgemeinschaft Wallenhausen e.V. am 17. Juni 1995 wurde beschlossen,
daß alle Möglichkeiten und Risiken zum Bau eines Vereinsheimes
untersucht werden sollen.
Daraufhin wurde viel Zeit und Arbeit in die Planung eines neuen
Vereinsheimes gesteckt. Plötzlich stand auch das ehemalige
Gasthaus Bürgerstuben wieder zum Verkauf an. Nach fast zweijährigen
Verhandlungen konnte man sich auf einen akzeptablen Kaufpreis
für die Bürgerstuben einigen. Am 23. Juni 1998 wurde
der Kaufvertrag unterzeichnet.
Ohne den Erlös aus dem Verkauf der Paul-Walter-Halle wäre
dieser Kauf nicht möglich gewesen. Die "Dorfgemeinschaft
Wallenhausen e.V." dankt seinem Ehrenmitglied und großzügigen
Spender Paul Walter dafür.
In
fast 1500 freiwilligen Arbeitsstunden wurde die ehemalige Gaststätte
von Vereinsmitgliedern der Dorfgemeinschaft renoviert. Am ersten
Advent 1998 fand bereits die 1. Veranstaltung in den Bürgerstuben
statt. Damit begann für die Dorfgemeinschaft eine neue Ära,
auch mit einer neuen Vorstandschaft die Großteils heute
noch den Verein lenkt. Seither ist das Gasthaus der Austragungsort
fast aller Vereinsveranstaltungen. Da der erweiterte Saal bis
zu 250 Personen Raum bieten kann, sind auch große Veranstaltungen
wie Konzerte des Gesangvereins Liederlust und der Schützenkapelle,
sowie Hochzeiten und andere Familienfeiern wieder ideal durchführbar.
Ja sogar der erstarrte Theaterverein wurde gleich im Millenniumsjahr
wieder reaktiviert und spielt bis heute seine jährlichen,
sehr beliebten Dreiakter unter der Regie von Friedrich Beck.
Nachdem
die Bürgerstuben also neu geboren wurde und mit Euphorie
renoviert und betrieben wurde, war schnell klar, dass auch einige
organisatorische Dinge angepasst werden müssen. Aus steuerlichen
Gründen wurde sogleich eine Gesellschaft bürgerlichen
Rechts mit zehn Bürgern als Gesellschafter gegründet,
und in der Satzung wurde die Gemeinnützigkeit aufgenommen.
Speziell für die Bewirtung der Gäste wurde das Bürgerstuben-Team
von Rudolf und Lucia Braun ins Leben gerufen, welches mit deren
Helfern den Wirtschaftsbetrieb der Bürgerstuben meistern
sollte. Aufgrund des großen Engagements des Bürgerstuben-Teams
hat sich das gute Essen schnell herumgesprochen. Schon bald ging
die weitere Leitung des Bürgerstuben-Teams an Hans Eberle
und Friedrich Beck über. Sie sorgen seither für die
Finanzen und die Organisation des Bürgerstuben-Teams, welches
den Einkauf, die Reinigung, die Küche und den Ausschank betreibt.
Auch ein ehrenamtlicher Hausmeister musste her. Von Beginn an
hegte und pflegte Franz Schneid unsere geliebte Wirtschaft mit
täglichem Einsatz, bis in den letzten Jahren Karl-Heinz Beck
als Untermieter einzog und die Betreuung der Bürgerstuben
übernahm.
Der
Zahn der Zeit ging auch an den Bürgerstuben nicht vorbei.
Viele Ausbesserungen und Neuanschaffungen waren nötig. Im
Wirtschaftsbetrieb, bei der Heizung, an der Fassade, im Saal und
auf dem Dach. Die große Dachsanierung in 2010 verband man
mit der Installation einer 52 kW Photovoltaikanlage, die in spätestens
15 Jahren Gewinne einfahren soll. Die Stromrechnung ist jetzt
schon wegen Eigeneinspeisung merklich zurückgegangen.
Auch
Veränderungen im Vereinsleben brachten Chancen und Abwechslung,
auch Enttäuschung. So waren die frei gewordenen Räumlichkeiten
des angebauten, ehemaligen vermieteten Bankgebäudes sehr
begehrt. Anfragen zur Nutzung als Dorfladen und Musiker- sowie
Sängerheim wurden damals laut und bei den Jahreshauptversammlungen
beraten, ja sogar Beschlüsse gefasst. Heute hat der Gesangverein
dort sein schönes, gemütliches Pro-belokal.
Ein
weiterer Höhepunkt der Vereinsgeschichte war dann die Errichtung
eines Dorfplatzes im Herzen von Wallenhausen. Bürgermeister
und Stadtrat haben die vielen Wallenhauser Stimmen in den Bürgerversammlungen
erhört und dem Vorhaben zugstimmt. Beginnend mit der Planung
ab 2008 bis zur Einweihung in 2010 war die Dorfgemeinschaft daran
stets aktiv beteiligt. Liebevoll wurde das Projekt mit dem architektonischen
Auge von Walter Löffler geplant und akribisch unter den Argus-Augen
des Vorstandes begleitet. So entstand das Kunstwort "Lochgugger".
Ja, jeden Samstag um 16 Uhr war damals "Lochguckerzeit".
Seitdem wird der neue Dorfplatz rege genutzt, wie z. B. für
die Maibaumfeier - organisiert von den Ostertaler Bergfreunden,
dem Straßenfasching - organisiert durch die Freiwillige
Feuerwehr, das Brunnenputzerfest, die Ostereiersuche und das Nikolausfest
- organisiert durch die Kolbastopfer und weitere kleine Hockeden
oder Dorffeste wie heute.
In der Zeit wurde auch die Alte Schule energetisch saniert und
so wieder zu einem richtigen Schmuckkästchen verwandelt.
Darin haben der Schützenverein und die Musikkapelle ihr Domizil.
Auch im Inneren des Gebäudes wurde viel für Schießbetrieb
und Musikprobe optimiert.
In
der Zusammensetzung des Vereins haben sich im Laufe der Jahre
folgende Veränderungen ergeben:
Im Jahr 2000 wurde die Freiwillige Feuerwehr Wallenhausen in die
Dorfgemeinschaft aufgenommen. Damals unter der Vertretung des
1. Kommandanten Albert Harder. Das Vereinsjahr 2005 war ein Jahr
des Abschieds. Wir mussten zwei Gründungsmitglieder zu Grabe
tragen. Ehrenvorstand Paul Walter und Gründungsvorstand Franz
Nenning fanden ihre letzte Ruhe. Wir werden ihnen stets ein ehrendes
Andenken bewahren.
Im
Jubiläumsjahr 2013 stellt sich die Vorstandschaft der Dorfgemeinschaft
wie folgt zusammen:
1. Vorstand Friedrich Beck für den Kegelclub
2. Vorstand Alois Glogger für die Ostertaler Bergfreunde
Kassier Johann Span für den Krieger- und Soldatenverein
Schriftführer Franz Josef Niebling für den Schützenverein
mit Schützenkapelle
Folgende Ausschussmitglieder sind aktiv:
Rudolf Braun für die kath. Pfarrgemeinde
Kurt Lelewel für den Obst- und Gartenbauverein
Karl-Heinz Beck für die Freiwillige Feuerwehr
Werner Beck für den Gesangverein Liederlust
In
den letzten 15 Jahren waren ebenfalls Ingrid Lang für den
Obst- und Gartenbauverein, Albert Harder und Peter Eigner für
die Freiwillige Feuerwehr und Werner Braun und Johannes Harder
für die kath. Kirchengemeinde als Beisitzer tätig.

Die
Gründungsmitglieder im Jahre 1988 bekamen beim 25-jährigen
Jubiläumsfest ein Weinpresent überreicht
v.l. Schriftführer Franz Josef Niebling, Erwin Hupfauer,
Reinhold Kirschnick, Anton Glogger, Rudolf Braun, Bürgermeister
Alfred Haas, Hans Span, Franz Niebling sen., 1. Vorsitzender Friedrich
Beck, Albert Harder
Die
Dorfgemeinschaft Wallenhausen e.V.
Schriftführer
Franz Josef Niebling, am 1.8.2013
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